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Die Zukunft des Bauens liegt im Baustellenabfall

bauhaus earth

Von Abfall zu Innovation: Wir haben einen ungebrannten Lehmstein für tragendes Lehmsteinmauerwerk entwickelt. Das Besondere an den Lehmsteinen: sie stammen aus dem Aushub einer Berliner Großbaustelle, sind energiearm in der Herstellung und vollständig wiederverwendbar. Damit konnten wir aufzeigen, dass die Böden der Region Berlin-Brandenburg für die Herstellung von tragenden Lehmbaustoffen geeignet sind. Ein Gewinn für die lokale Wertschöpfung!  Für alle Details geht es hier entlang zu unserer aktuellen Pressemeldung.

Warum Lehmsteine, warum jetzt?

Der CO2-Fußabdruck des Gebäudesektors ist immens – 40 Prozent der Emissionen gehen auf sein Konto. Als Teil unseres Lösungsansatzes widmet sich Bauhaus Erde der Entwicklung von Baumaterialien, welche die energieintensiven, fossilen Baustoffe der vergangenen Dekaden ablösen können. Konkreter Auslöser für die Forschung zum Lehmsteinmauerwerk war eine Erweiterung des Baurechts (DIN-18940), die seit Juni 2023 das Bauen mit tragendem Lehmsteinmauerwerk wieder ermöglicht.

Aus 1 Tonne Aushub können wir im Bauhaus Erde LAB rund 105 Steine herstellen.

Welche Ressourcenquellen kamen in Frage?

Der Versuchsaufbau umfasste die Probenentnahme von Böden, die bereits durch Bauvorhaben oder Tagebau in Bewegung gesetzt wurden und dessen lehmige Bodenhorizonte in der Regel als Abfall oder Nebenprodukte keine Anwendung finden. Auch Böden aus Bodenwaschanlagen und Lehmabfälle aus dem Rückbau historischer Fachwerkhäuser wurden beprobt und auf ihre Beschaffenheiten analysiert

Vom Abfall zum Baustoff mit 15 t Druck

In einem zweiten Schritt wurden aus geeigneten Proben Lehmsteine hergestellt und nach den Vorgaben der gültigen DIN auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft. Die Herstellung der Steine erfolgte in einer manuellen Presse, die die Steine mit einem Druck von 15 t in einer Form verdichtet. Im nächsten Schritt wurde aus dem Aushubmaterial eine erste Serie von Lehmsteinen hergestellt und dem Berliner Ingenieurbüro ZRS Ingenieure zur Erstprüfung vorgelegt. In Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung wurden die Steine dort auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft und die Ergebnisse der internen Vorprüfung bestätigt.

Die Lehmsteine können problemlos rückgebaut und restlos wiederverwendet werden.

ProtoPotsdam: Erstmalige Anwendung der Lehmsteine

Die insgesamt 3.000 Lehmsteine, die in Kooperation mit Studierenden der TU hergestellt wurden, werden im Demonstrationspavillons von Bauhaus Erde (Projekt ProtoPotsdam) erstmals zum Einsatz kommen. Mit ProtoPotsdam entsteht in der Potsdamer Innenstadt ein temporäres Testlabor für nachhaltige Baupraxis mit regenerativen Materialien. Gemeinsam mit verschiedensten Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kunst, Industrie und Politik wollen wir hier das Bauen von morgen sichtbar und erfahrbar machen.

Für alle Details geht es hier entlang zu unserer aktuellen Pressemeldung.